Offene Regionalmeisterschaft West des DFBV

Am 29.02.2020 fand in Griesheim (Hessen) die Regionalmeisterschaft West des DFBV statt. Am Ende stand ein unerwarteter Meistertitel auf dem Scoreboard.

Regionalmeisterschaft West des DFBV

Meine zweite Regionalmeisterschaft (RM)

Läuft es so gut wie auf der ersten RM Süd?

Die Hallenmeisterschaften sind noch ein recht neues Gebiet für mich. Daher sind diese Events aktuell noch was wirklich besonderes für mich.
Es macht aber ungemein viel Spaß auf diesen Events vertreten zu sein. Lockere Atmosphäre, nette Gespräche und man lernt viele neue interessante Leute kennen. Aber man trifft auch immer wieder Bekannte.

Die Regionalmeisterschaften des DFBV sind als "offene" Meisterschaften definiert. D.h. es kann, vereinfacht gesagt, jeder Schütze dran teilnehmen. So kommt es das ich an der RM West teilnehmen kann, obwohl ich nicht wirklich aus dieser Region komme. Zumindest wenn man die Regionalaufteilung des DFBV als Basis nimmt.

Zur Regionalmeisterschaft West waren ca. 100 Schützen der unterschiedlichsten Bogen- und Altersklassen aus dem regionalen- wie überregionalen Umfeld gemeldet.
Gastgeber war der 1. Feldbogen-Sport-Club Griesheim e.V.

Eine Regionalmeisterschafte (Hallenmeisterschaft) wird nach folgendem Modus ausgetragen (wichtigste Details):

  • Entfernung zur Scheibe: 20 Yards (18,30m)
  • Passen: 6 Passen mit je 5 Pfeilen. Dann Pause und dann wieder 6 Passen mit je 5 Pfeilen. In Summe 60 Wertungspfeile
  • Zielscheibe: 40cm Durchmesser mit fünf Wertungszonen (Ringzahl 1 bis 5)
Regionalmeisterschaft West des DFBV

Die Regionalmeisterschaft West (Hallenmeisterschaft)

Lob an den Ausrichter 1. Feldbogen-Sport-Club-Griesheim e.V !

Der Wettbewerb fand im schönen Gruiesheim in Hessen statt. Und damit nur ca. 1h Fahrtzeit von Mosbach entfernt. Ausrichter der Regionalmeisterschaft war der 1. Feldbogen-Sport-Club-Griesheim e.V. .

Der Wettbewerb war dabei sehr gut organisiert. Ein ganz großes Lob an dieser Stelle an alle Beteiligten!
Von der Registrierung der Schützen, über die Bogenkontrolle bis hin zum eigentlichen Schießen, es war gut organisiert und lief imho reibungslos. So macht ein Turnier Spaß.
Die Versorgung mit warmen Essen, Kaffee, Kuchen und sonstigen essbaren Gegenständen war auch sehr gut. Auch die Location war etwas besonderes. Keine Turnhalle wie sonst üblich, sondern eine alte Wagenhalle (Zugschuppen) bei dem "Industriefeeling" aufgekommen ist. Ein kleines sehenswertes Stück Architekturgeschichte. Einfach toll dort dem Bogensport nachgehen zu dürfen.

Ein kleiner Hinweis zur Kaffeeversorgung an diesem Tag sei mir als Kaffeesüchtigem gestattet: Das war einer der besten Kaffee die ich je auf einem Event hatte !! Das alleine wäre schon ein Grund nächstes Jahr wieder zu kommen 🙂

Daher bleibt mir zu sagen das dieses Turnier mir extrem viel Spaß gemacht hat und ich mich sehr wohl gefühlt habe. Danke !

Bogenschützen bei der Regionalmeisterschaft West des DFBV in der Halle

Der Wettkampfverlauf

Nervenflattern, Glücksgefühle & Co.

Die mentale Herausforderung

Die am 7.3.20 und 8.3.20 stattfindende deutsche Meisterschaft warf ihre Schatten voraus. So unbeschwert wie bei der Teilnahme an der Regionalmeisterschaft Süd war es für mich dieses mal nicht. Das gute Resultat der RM Süd (2. Platz) hat zusätzlich den Erwartungsdruck hinsichtlich den zu erwartenden Ringzahlen erhöht. Ich persönlich hatte mir als Ziel gesetzt 200 Ringe + X zu erreichen.

Die ersten beiden Passen (je 5 Pfeile) beim „Einschießen“ zeigten ein sehr uneinheitliches Bild. Es gab Licht (gute Treffer in die fünf) und auch Schatten (komplett daneben).
Hier gingen mir schon eine Vielzahl an Fragen durch den Kopf.

War meine Erwartungshaltung zu hoch? Hat meine überstandene Erkältung immer noch Nachwirkungen? Hatte ich einfach heute nur einen schlechten Tag?
Die anschließenden Wertungspfeile ging dann sehr ähnlich weiter. Gute Passen wechselten sich mit schlechten Passen ab. Das Trefferbild war sehr uneinheitlich. Ich entwickelte ein 9immer stärker werdenden mentales Problem. Die Konzentration wollte einfach nicht so aufgebaut werden wie ich es gewohnt war. Zu viele Dinge gingen mir durch den Kopf. Dazu immer wieder Problem mit der Schusstechnik, insbesondere im Ablass des Pfeiles.

Der Rat des Turnierleiters keine komplizierten Muster zu schießen sondern einfach nur die Mitte zu treffen, entwickelte sich für mich immer mehr zu einem schlechten Scherz. Meine Trefferbilder ähnelten eher komplizierten Strickmustern 🙂

Am Ende der erste Wertungsrunde standen dann für mich unterdurchschnittlichen 89 Ringen und 3x "Miss" auf dem Scorezettel. (zum Vergleich: RM Süd waren es 115 und kein "Miss").

Diese Schwache erste Runde war für meinen mentalen Zustand eine echte Herausforderung. Denn üblicherweise ist die erste Hälfte die bessere Runde von mir. Wie sollte nun die zweite Hälfte laufen? Evt. noch schlechter?
Mit der Pause und den danach direkt folgenden Wertungspfeilen der zweiten Runde hatte ich eh zuz kämpfen. Mich brachte die Pause regelmäßig aus dem Rhythmus und auch der Scheibenwechsel (von oben nach unten bzw. umgekehrt) nach der Pause machte mir regelmäßig zu schaffen.

Ich hatte mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht wie ich das Problem angehen kann und setzte nun konsequent das Vorgenommen um. Keine großen Ablenkungen in der Pause und erneutes gedankliche durchgehen der guten Schüsse der ersten Runde.

Nach ca. 20 Minuten Pause ging es dann also in die "ungeliebte" zweite Hälfte. Der Druck eine gute Runde "zu liefern" war nun natürlich gestiegen. Noch mal 89 Ringe oder sogar weniger wolle ich nicht.
Die erste Passe nach der Pause war dann auch erstaunlich gut. Die Nervosität verflücht9igte sich ein gutes Stück und ein gutes Gefühl machte sich breit. Ich hatte mein Gleichgewicht wieder.
Die zweite Runde lief nun gefühlt deutlich besser als die erste. Es gab nur noch 1x "Miss" und deutlich mehr Passen mit Wertungen oberhalb der 15 Ringe (je Passe).
Die zweite Wertungsrunde schloss ich dann mit 101 Ringen ab. Das lag in meinem Zielkorridor den ich mir vorgenommen hatte. Die Welt war wieder ein Stück in Ordnung.

Damit hatte ich eine Gesamtringzahl von 190 Ringen erreicht. Das ist zwar deutlich weniger als die angestrebten 200(+x) Ringe, aber nach schlechten ersten Runde ein doch noch passables Resultat.
Aber was war dieses Resultat wert? Jetzt stand „warten“ auf dem Plan. Denn wie auch schon auf der RM Süd war ich in der ersten Gruppe. Zwei weitere Gruppen sollten noch kommen.
Ich habe mir dann erstmal Kaffee und etwas zu essen geholt und den Tag weiter genossen. Durch die tolle Organisation konnte man in Ruhe den anderen Gruppen zusehen und nette Gespräche mit anderen Schützen führen.

Pfeile ziehen beim Bogensport bei der Regionalmeisterschaft West des DFBV in der Halle.
Pfeile ziehen bei der Regionalmeisterschaft West des DFBV in der Halle.
Sören Spieckermann auf der Regionalmeisterschaft West des DFBV in der Halle

Eine lange Pause ...

... und dann die große Überraschung

Warten lohnt sich 🙂

Mit den 190 Ringen war ich nicht zufrieden. Die nun anstehende Wartezeit bis zum Endresultat war daher ab und an etwas quälend. Auch wenn ich mir wenig ausrechnete.
Irgendwie habe ich die Zeit aber überstanden und als dann die Ergebnislisten ausgehängt wurden war ich natürlich neugierig.
Auf der RM Süd wurde ich schon vom 2. Platz überrascht, aber nun folgte eine noch größere Überraschung. In meiner Bogen- und Altersklasse stand mein Name an erster Stelle.
Damit habe ich nun gedanklich wirklich nicht mit gerechnet. UUnd so war es dann doch ein mehr als versöhnlicher Abschluss und ich gehe nun mit Rückenwind zur deutschen Meisterschaft.
Und es gilt auch weiterhin das was ich schon bei der RM Süd geschrieben hatte:
Ich freu mich drauf! Völlig unabhängig wie das Resultat dort sein wird. Bogenschießen macht einfach Spaß. und in einer Gruppe erst recht.

Auf der Internetseite unseres Vereins ist ebenfalls ein Artikel zu finden.
Link: https://bsc-neckargerach.de/regionalmeisterschaft-west-halle-dfbv/
Gruß
Sören / sfs-archery

Sören Spieckermann
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