Fitness beim Bogenschießen

Die körperliche Fitness ist auch beim Bogensport wichtig. Ein passendes Training daher hilfreich für eure Leistung im Bogensport.

Fitness im Bogensport

Die Bedeutung von der Fitness beim Bogenschießen

Wenn man an das Training im Bogensport denkt, dann denkt man an vieles. An das Techniktraining bei dem man die Grundlagen und Spezialitäten des Bogenschießen lernt. Man will erreichen das man das Bogenschießen technisch gut beherrscht. Aber das ist nicht alles. Ein wichtiger Punkt wird oft vergessen. Die eigene körperliche Fitness beim Bogensport.

Eure Fitness hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf euer Bogenschießen. Bei den Disziplinen des Feldbogenschießens und des 3D-Bogenschießens ist der Zusammenhang relativ schnell klar und einleuchtend.
Im Gelände des Feldbogenparcours bzw. 3D Bogenparcours werde ich u.U. körperlichen Belastungen ausgesetzt. Der gern genommen Anstieg im hügeligen Gelände sei mal als Beispiel genannt. Habt ihr so einen Anstieg hinter euch und er hat euch stark belastet, dann habt ihr gleich mehrere Probleme am Abschiußpflock. Es könnte sein das euch die Kraft fehlt stabil und sicher zu stehen. Und der Stand ist die Basis für einen guten Schuß. Oder aber ihr seit so mit "Lift holen" (Regeneration) beschäftigt das eure Konzentration darunter leidet. Und das Bogenschießen ist nun mal auch eine Kopfsache. Und zuguter letzt ist eure Herzfrequenz deutlich höher als normal. Und auch die hat Auswirkungen auf euch.

Aber auch beim Scheibenschießen (Target archery) ist die eigene Fitness nicht unwichtig. Wenn man z.B, die "große FITA" schießt, dann sind das immerhin 144 Pfeile die erstmal "gezogen" werden müssen. Wenn euch da nach z.B. dem achzigsten Pfeil die Kraft im Oberkörper ausgeht, dann habt ihr ein echtes Problem. Der Schußablauf wird dann unsauber weil ihr z.B. das Zittern anfangt oder den gewohnten Bewegungsablauf nicht mehr so flüssig wie im Training durchführen könnt. Eure Konzentration wird in diesem Fall auch nicht genau auf den Punkt sein.
Ihr seht also das die Fitness beim Bogenschießen eine wichtige Rolle spielt. Ich wünsche euch alles Gute das ihr EUREN Weg findet.

Mehrtägige Belastungen / Turniere

Das Bogenturnier. Eine sportliche Herausforderung.

Gespanntes Warten auf den Turnierstart (Symbolbild)

Die körperliche Fitness beim Bogenschießen ist bei mehrtägigen Belastungen noch wichtiger. Wenn ihr z.B. vorhabt an einer Europameisterschaft der IFAA oder einen mehrtägigen nationalen Turnier teilzunehmen, dann solltet ihr auch diese Belastung wegstecken können. Denn eine verminderte Leistung an späteren Tagen macht eure u.U. guten Resultate vom Anfang zunichte. Ein kleines Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung:

Beispiel "Mehrtägiges 3D Turnier"

Ich habe 2018 an der 3D Landesmeisterschaft (LM) des BVBW (Bogensportverband Baden-Württemberg)  teilgenommen. Ein Bericht zur Landesmeisterschaft habe ich hier im Blog veröffentlicht. Damals hatte ich noch kein wirkliches Fitnessprogramm bei mir etabliert und gute 25kg mehr als heute (Stand Juli 2020) auf den Rippen.

Diese Landesmeisterschaft dauerte zwei Tage. Am ersten Tag eine 3-Pfeil Runde auf dem Bogenparcours, am zweiten Tag eine Hunter-Runde. Die LM fand im Schwarzwald statt. Der Bogenparcours war dementsprechend nicht ganz uneben. Teilweise waren im Bogenparcours gute An- und Abstiege enthalten. Der erste Tag lief konditionell ganz gut. Aber am zweiten Tag merkte ich dann die Anstrengung.

Ich hatte Problem die Konzentration zu halten und ich war teilweise mehr damit beschäftigt die Wege zu bewältigen als mit Bogenschießen. Ein nicht unwesentlichen Teil meiner Fehlschüsse würde ich im Rückblick auf meinen damals mangelnden Fitnesszustand zurückführen. Ich war am Pflock einfach mit anderen Dingen als dem Bogenschießen beschäftigt. Und da an diesem zweiten Tag die Hunter-Runde (nur ein Pfeil je Station!) geschossen wurde, hat sich das massiv ausgewirkt. Wenn der erste Schuß sitzen muss, dann muss da die Konzentration und Kraft auf dem Punkt da sein.

Wie ihr an dem Beispiel sehen könnt, könnt ihr eure gute Leistung eines ganzen Tages durch mangelnde Fitness am darauf folgenden Tag ruinieren. Und ganz nebenbei muss ich sagen: Das Bogenschießen macht viel mehr Spaß wenn ihr auch tatsächlich hauptsächlich euch mit dem Bogenschießen und nicht mit dem "Überleben"  beschäftigt :-).

Fitnessmatte wird zusammengerollt.

Trainingsmöglichkeiten

Um die eigene körperliche Fitness zu verbessern gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Auf meiner Seite "Allgemeines Fitnesstraining beim Bogenschießen" stelle ich euch einige der Möglichkeiten vor. Dazu zählen z.B. Wandern oder das Training mit einem Slingtrainer. Wenn ihr euch gezielt vorbereiten wollt, dann empfehle ich die Kontaktaufnahme mit einem gut ausgebildeten Fitnesstrainer bzw. "Personal coach".

Dieser erstellt dann zusammen mit euch ein für euch passendes Trainings- und Ernährungskonzept. Wenn ihr schon Mitglied in einem Fitnessstudio seit, dann fragt dort nach einem Beratungsgespräch.
Achtet in dem Fall unbedingt darauf das ihr dem Trainer vermittelt was genau ihr machen wollt und er euren aktuellen Fitnesszustand ermittelt. Basierend auf diesen Angaben wird er dann ein entsprechenden Trainingskonzept mit euch erarbeitet.

Neben diesem allgemeinen Fitnesstraining gibt es auch das bogensportspezifische Training. Hier habe ich gute Erfahrungen mit dem SPT Konzept von Kisik Lee gemacht. Dieses Konzept und die Übungen darin habe ich in dem Beitrag "Krafttraining im Bogensport" erläutert.

Mein Weg zur besseren Fitness beim Bogenschießen

Bis zu dem Zeitpunkt als ich 2018 mit dem Fitnesstraining als Vorbereitung für die EBHC angefangen hatte, war ich ein klassischer Büroathlet. Kaum Bewegung und ein klassischer Bürojob.

Erster Ansprechpartner für mich war ein Fitnessstudio. Ich hatte damals Glück und erwischte ein gutes Gym mit guten Trainern. Nach einem ausführlichen Gespräch und einer Bestandsaufnahme hielt ich dann einen Trainingsplan und einen Plan für die Ernährung in den Händen.

Dieser Plan hat sich seitdem immer mal wieder geändert. Ich habe über die Zeit gemerkt welche Sportarten mir mehr oder auch mal weniger Spaß machen. Dementsprechend wurde das Programm immer mal wieder angepasst. Jedoch nie ohne meine Ziele aus den Augen zu verlieren. Die Fitness beim Bogenschießen gehört bei mir inzwischen zum Bogensport wie das Bogenschießen selbst. Ich merke an vielen Stellen wie es mir hilft beim traditionellen Bogenschießen besser zu werden.

Aber was mache ich eigentlich jetzt aktuell ?

TRX Slingtraining in der Natur

Training mit dem Slingtrainer in der Natur (Symbolbild)

Aktuell nutze ich Wandern und Nordic-Walking um meine Ausdauer zu trainieren. Das erfolgt so 1x die Woche.  Wobei ich hier auch den Besuch eines Bogenparcours dazu zähle. Zusätzlich absolviere ich ca. 3x die Woche ein klassisches Krafttraining im Fitnessstudio. Ein Termin von diesem Krafttraining ersetze ich dann immer mal wieder durch ein Training mit dem Slingtrainer. Einfach weil ich dieses Sportgerät so super finde. Das Bogenschießen trainiere ich ca. 2x die Woche. Direkt nach dem Bogenschießen absolviere ich häufiger das SPT von Kisik Lee. (die Übungen SPT1 bis SPT3)

Mein aktuelles Trainingsprogramm in der Wochenzusammenfassung:

  • 1x Bogenparcoursbesuch, Wandern bzw. Nordic-Walking
  • 2x bis 3x Krafttraining im Bogenschießen (davon Alternativ 1x Slingtrainer)
  • 2x Bogentraining mit im Anschluss SPT

Wenn ich im Urlaub kein Fitnbessstudio zur Verfügung habe, dann wird das Krafttraining mit Wiederstandsbändern (Theraband) und dem Slingtrainer durchgeführt. Den Slingtrainer habe ich immer im Auto liegen. Damit kann man auch wunderbar auf Dienstreisen oder einfach so mal in der Natur trainieren. Außer dem Slingtrainer und einer Befestigungsmöglichkeit wie z.B. einen Baum braucht ihr nichts um mit dem Training starten zu können. Und ein Fitnesstraining in freier Natur macht gleich doppelt Spaß.

 

Das ist ein recht umfangreiches Trainingsprogramm zur Steigerung der Fitness. Insbesondere vom Zeitaufwand. Das kann nicht jeder so einrichten. Auch wenn ich immer wieder merke wie  oft man eigentlich Trainieren kann wo man früher nur "faul" rumgelegen hat. Ich habe z.B. meine damals üblichen abendlichen TV Zeiten (20:00 bis 23:00 Uhr) dazu verwendet. Ich trainiere jetzt einfach Abends im Gym anstelle vor dem TV zu sitzen.

Das geht doch sicher auch bei dir?

 

Sören Spieckermann
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